Sonntag, 25. März 2007

Leben...

Ich finde es so unglaublich schade, dass wir, ich und alle anderen Betroffenen ständig im Hinterkopf haben müssen, tu dies und das nich, sag dies und das nich weil es dir dann schlecht geht oder du dir weh tun wirst. Ich bin neidisch darauf das andere diese Gedanken nie haben, dass sie einfach in den Tag leben ohne plötzlich durch banale Kommentare über Sex, Misshandlungen, Vergewaltigungen etc. wieder in einen Strudel gerissen zu werden. Es ist so traurig dass ich jeden Morgen aufstehen muss, mit dem Ziel den Tag zu überleben, den Kampf gegen die vielen triggernden Diskusionen, Bilder etc. Wie gern würde ich unvoreingenommen mit jemanden über Themen wie Vergw. Männer, angebliche Triebe, Bedürfnisse und das alles diskutieren, eine nicht vorbelastete Meinung haben und diese vielleicht sogar durch Argumente anderer ändern. Aber all das geht nicht, weil ich ein ganz anderes Leben habe als die "normalen". Ich werde beherrscht von einer Krankheit. Ich finde das wirklich grausam, es macht mich fast verrückter als ich anscheinend eh schon bin. Diese Abstimmen von Handlungen nur darauf bedacht nicht wieder zusammenzubrechen, wo is denn da die unbeschwerte Jugend, die man angeblich so zu genießen hat?
Und warum können die Menschen die einem etwas angetan haben meistens besser damit umgehen als wir, die Betroffenen? Ich hab sie gesehen, Täter, die normal gelebt haben, die nicht besonders verachtend angesehen wurden, nicht so wie ich angesehen werde wenn jemand Narben u. ä. sieht. Die können sich weiter von Freunden umarmen lassen ohne Angst vor Nähe zu haben. Wieso werden die nicht so in ihrem Denken beherrscht wie wir? Das ist doch alles unfair!
Ich komme mir vor wie ein extremer Außenseiter in dieser Welt, als würde sich eine Mauer aufbauen um mir eindeutig zu sagen, du bist anders, du gehörst hier nicht her, du zerstörst unsere Vorstellung einen "normalen" Lebens, du bist ein Störfaktor.
Und trotzdem kommt dann meistens die Argumentation, du bist doch selbst Schuld an deinem Dasein, warum lässt du dich denn so fertig machen? Denk doch einfach nicht mehr dran. Man wird von der Gesellschaft gezwungen zu verdrängen und sich mit diesem Leben in einer Seifenblase abzufinden.
Würde ich irgendeinen wildfremden in der Fußgängerzone fragen ob er wisse was Ritzen, schneiden oder Svv ist würde er mit garantiert antworten , dass doch das diese Aufmerksamkeitzeug is was viele Jugendliche machen. Keiner interssiert sich, wen er nicht davon Betroffen oder Angehöriger ist, für das was mit Menschen in einem "taff-Beitrag" über eine grausame Vergewaltigung passiert. das einzige über das dann sich gedanken gemacht wird ist der Täter.
Ständig sowas im Hinterkopf zu haben und dann sein Leben zu meistern ist so verdammt schwer. Ich habe Angst es nicht mehr zu schaffen...

Sockensuchmaschine!

und alles taucht irgendwann wieder auf...

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Zuletzt aktualisiert: 25. Mär, 19:56

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